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Die unerwartete Reise

Frankreich? Wollten die Oswalds nicht mal woanders hin? Nach Schweden?

Ja, so war eigentlich der Plan. Aber manchmal kann man planen, was man will, das Leben hat andere Pläne. So mussten wir unerwartet unsere Reise zu Wiki und den starken Männern absagen.

Sehr gerne wären wir wieder nach Sériginan gefahren, aber dort war natürlich so kurzfristig nicht unterzukommen. Zum Meer sollte es aber auf jeden Fall gehen, und FKK sollte es auch wieder sein. So kreiste der Finger um die üblichen Verdächtigen am Atlantik: Montalivet, Arnaoutchot und Euronat. . Sehr schnell wurde uns klar, dass wir das nehmen mussten, was noch verfügbar war. Und das war ein Platz im Euronat. 

Tour

Gesamtlänge ca. 2.100 km

Orléans - Chécy

2016 hatten wir schon einmal auf dem kleinen, städtischen Campingplatz in Chécy, nahe Orléans, Rast gemacht. Damals noch ohne Wohnwagen, dafür mit kleinem Igluzelt.

Von hier aus kann man wunderbar am Canal d’Orléans entlang in die historische Stadt an der Loire radeln. 

8 Jahre war unser Besuch nun her, aber der Campingplatz, die Betreiber und der Bäcker, der morgens seine Waren zum Kauf anbietet waren uns in guter Erinnerung geblieben.

Natürlich lief auch diese Fahrt nicht wie geplant und Carsten hat sich mal wieder auf der Pariser Péripherique wiedergefunden. Diesmal nicht mit der kleinen Pippilotta, sondern mit unserer französischen Schönheit Paulette . Und damit es nicht so langweilig wird, das Ganze im Gewitter. 

Euronat

Wir hatten immer wieder vom Euronat gehört. Viele kommen hier her, um einmal im Jahr für 2 bis 3 Wochen Nacktheit zu genießen und danach wieder in ihr normales Leben zurück zu kehren.

Mit ungefähr 1.500 Stellplätzen, 335 Hektar (3,35 Millionen m²) und einer Bevölkerung von mehr als 9.000 Personen (im Sommer) ist das Gelände das größte Naturistenressort Europas. Dazu 1,5km FKK-Strand mit 2 Rettungsschwimmer-Stationen, ein eigenes Dorfzentrum mit Supermärkten (Plural!), Restaurants, und Großbäckerei.

Nun ergab sich die Chance, dieses Mekka der Nackten selber kennenzulernen. Um es kurz zu machen, es ist riesig! Am Eingang wurden wir darauf hingewiesen, dass am Anfang des Stellplatzbereichs ein Mitarbeiter wäre, der uns im Zweifel den Weg weist. Der Zweifel kam schnell und mit Macht! Niemals hätten wir mit unserem Gespann den Weg zu unserer Parzelle gefunden. Dort angekommen wurden wir freundlich von den französischen Nachbarn empfangen, der den Platz bis dahin als Parkfläche für sein Auto genutzt hatte. Wie sich herausstellte, waren Teile des Security-Teams hier untergebracht. Sicher waren wir schon mal.

Es heißt immer: “Nimm bloss Dein Fahrrad mit, wenn Du zum Euronat fährst!” - was soll ich sagen? Es stimmt! Carsten ist mehrmals den Außenring des Geländes mit dem E-Bike abgefahren: 11km lang ist der Weg. Und auch der Weg zum Bäcker ist weit genug, um den Drahtesel zu zäumen.

Nicht ohne meinen Drahtesel

Es heißt immer: “Nimm bloss Dein Fahrrad mit, wenn Du zum Euronat fährst!” - was soll ich sagen? Es stimmt! Carsten ist mehrmals den Außenring des Geländes mit dem E-Bike abgefahren: 11km lang ist der Weg. Und auch der Weg zum Bäcker ist weit genug, um den Drahtesel zu zäumen.

Da man nackt radelt ist ein Tuch auf dem Sattel empfehlenswert. Plüschmors ( Plüschhintern, ugs. für Hummel) bekommt da eine ganz neue Bedeutung.

Sanitäranlagen

Die Sanitäranlagen im Euronat sind etwas in die Jahre gekommen, aber sauber. 

Was wir vom Mittelmeer her gar nicht kannten, sind die warmen Außenduschen. Aber warum nicht?

Ausflug nach Montalivet

Vom Euronat zum CHM Montalivet sind es durch die Kiefernwälder und über gut ausgebaute Radwege keine 10 Kilometer. Also sind wird einfach einmal hingefahren. Dieser FKK Campingplatz ist auch sehr gross, aber deutlich besser organisiert.

Was sehr angenehm ist: Wer in einem Naturistendorf in der Gegend wohnt, kommt mit einer kurzen Anmeldung in die anderen Anlagen. Man muss nur einen Pfand abgeben. So konnten wir uns auch dort einmal in aller Ruhe umschauen. Die Auswahl im Einkaufszentrum ist natürlich längst nicht so umfangreich, aber es ist irgendwie gemütlicher. Wo einem im Euronat nackter Beton entgegenbrüllt (Brutalismus?) wirkt es im CHM Montalivet heimeliger. Etwas Holz hier, ein wenig Wiese dort, Decken, Kissen, Laternen. Einfach gemütlich und nicht ganz so kommerziell.

Heliomonde

Der Weg von der Biskaya nach Hause war uns in einem Rutsch zu lang. Also musste noch ein Zwischenstop her. Über Get Naked Germany hatte Carsten mal wieder was gehört. In der Nähe von Paris gibt es noch einen FKK-Campingplatz. Da unsere Route uns an der französischen Hauptstadt vorbeiführte, lag dieses Areal auf dem Weg. Und so buchten wir frohgemut drei Tage in der Ille de France.

Was uns erwartete war wortwörtlich eine einzige Baustelle. Der Grossteil der Stellplätze war Chalets zum Opfer gefallen. Vielleicht noch 20 Parzellen für Besucher waren übrig geblieben. Und da die Arbeiten “für dieses Jahr” gerade erst beendet waren, sah es aus, wie im Neubaugebiet. Überall Rest der Bauarbeiten, Maschinen, Müll und dort, wo einmal ein Waldboden war, war jetzt nur noch Erde. Héliomonde verfügt insgesamt über ungefähr 475 Parzellen. Viele davon liegen im Wald. Dort stehen Hütten in jeder Größe und jedem Alter. Der Müllplatz lässt erahnen, wie viele Menschen hier in der Hauptsaison leben.

Nach der langen und gerade zum Ende hin beschwerlichen Fahrt waren wir froh endlich angekommen zu sein. Und haben uns erst mal wieder das Bugrad kaputt gefahren. Oder das Blechteil war gar nicht für einen großen Wohnwagen gedacht. Auf jeden Fall brauchten wir (mal wieder) einen Baumarkt. Abends sagten uns dann noch Nachbarn, dass der Baum unter dem wir unseren Wohnwagen abgestellt hatten, vor zwei Tagen einen gr0ßen Ast verloren hatte. Er sah wirklich nicht vertrauenserweckend aus. Am nächsten Morgen machten sich zum Glück einige auf den Weg. so konnten wir auf einen sicheren Platz ausweichen.

Mit dem Campingplatz haben wir uns versöhnt, auch wenn es uns unverschämt vorkommt, den vollen Preis zu nehmen, wenn der Platz aussieht die ein Schlachtfeld.

Es wird bestimmt einmal sehr schön und auf den 47 Hektar mit verwunschenem Wald dem Indiaca-Tal und lassen sich bestimmt auch wieder Gästeplätze finden. Im Moment sollte man aber etwas vorsichtig mit Buchungen dort sein und vorher nach dem Stand der Bauarbeiten fragen.